Das erste Lebensjahr

#DasersteJahr

Das zweite Mal - das erste Jahr - und jetzt mit Zwillingen.




Der 1. Monat

Das Abenteuer Zwillinge beginnt nach ein paar Tagen Krankenhaus und unter erschwerten Bedingungen für mich alleine unter Fremden mit der Geburt von Madame Y. Kurze Zeit später erblickt auch Madame M das Licht der Welt und die Erleichterung, dass beide gesund und endlich da sind, ist nicht in Worte zu fassen. Diese unendliche Liebe von Beginn an...........

Nach ein paar Minuten darf auch endlich der Papa dazu und für die ersten beiden Lebensstunden bei uns bleiben, unvergessliche Stunden und einfach eine unbeschreiblich schöne Zeit. Eine Geburt und ein Krankenhausaufenthalt in Coronazeiten verlangen einem nämlich einiges ab.

Dann der geteilte erste Lebensmonat, die ersten 2 Wochen eine Grenzerfahrung im Krankenhaus mit vielen schönen Momenten des Kennenlernens, aber auch vielen Momenten des Hoffens, Bangens und Weinens. Das Wunder gleich zwei Babys in den Armen halten zu dürfen, jeden Tag aufs neue – einfach unglaublich.

Nach 2 Wochen endlich der richtige Start unseres Zwillingsabenteuers, wir dürfen nach Hause. Entlassen aus der Parallelwelt Krankenhaus. 

Endlich zuhause

Die Erleichterung über die Entlassung und das Nachhausedürfen lassen viele Tränen des Glücks fließen, vor allem das Wiedersehen mit dem frischgebackenen großen Bruder.

Nachhause - auch so ein Abenteuer – denn nicht nur die Zwillinge, sondern auch ich ziehe direkt aus dem Krankenhaus in unser neues noch nicht wirklich fertiges Zuhause...aber es soll ja nicht langweilig werden 😊. 

Die nächsten zwei Wochen bestehen aus Kuscheln, Auspacken, Schlafen, Bohren, Stillen, Schrauben, Wickeln, Einräumen, Staunen, Spielen, Bauen, Bewundern, Wiegen, Tragen und in Gedanken bei Judith sein.

Und ja.... die Nächte sind verdammt kurz und ja die beiden wecken sich gegenseitig 😉. In Zeiten des Lockdowns können wir uns dabei voll auf uns konzentrieren.

Der 2. Monat

Die Nächte werden zum Tag gemacht. Man sagt ja, dass Babys im Allgemeinen noch viel Schlafen, die Zwillinge zwar auch, aber vor allem tagsüber – jedenfalls meine. Vor 1 Uhr beginnt die Nacht wirklich nie und die Abendstunden sind eine tägliche Herausforderung. Wenn beide schreien und Hunger haben, wünscht man sich einfach mehr Hände. Das gleichzeitige Schlafen entdecken die beiden Mäuse hoffentlich auch bald für sich :-).

Dafür schaffen wir tagsüber ziemlich viel im neuen Haus und auch für den großen Bruder bleibt viel Zeit am Tag.

Es kommt langsam etwas Struktur in den Alltag, man lernt sich jeden Tag besser kennen und weiß sich auf die langen Abende einzustellen. Man lernt Tricks dazu, z.B. beide gleichzeitig auf den Arm zu nehmen. Trotzdem besteht jeder Tag aus neuen Abenteuern – der erste Spaziergang, der erste Ausflug, der erste Besuch in Coronazeiten, das erste Mal als Mama alleine mit drei Kindern Autofahren, das erste Mal mit drei Kindern alleine zu Hause, das erste Mal muss der Mann wieder arbeiten....aber vor allem erlebt man jeden Tag das pure Zwillingsglück.

Der 3. Monat

Die ersten Familienausflüge stehen an und wir werden langsam immer sicherer im Tagesablauf. Zwar sind die Abende nach wie vor sehr lang und die Mädels haben besonders nachts ein großes Nähe- und Trinkbedürfnis, aber tagsüber genießen wir viel das gute Wetter und unseren neuen Garten. Sofern es Corona zulässt, unternehmen wir sogar einige Ausflüge in kleine Tier- und Freizeitparks oder einfach fast täglich zum Spielplatz um die Ecke ☺️.

Dabei haben wir immer den Kinderwagen und die Tragen, da wir die Erfahrung gemacht haben, es fehlt immer das, was gerade zuhause liegt 😂. 

Jeden Tag bewundern wir die kleinen Mäuse und schauen gespannt bei ihren ersten Greifversuchen zu.


Der 4. Monat

Vier Monate bin ich jetzt schon Dreifachmama. Manchmal schaue ich die drei an und kann es selbst kaum glauben, wie sehr sich das Leben in den letzten 2,5 Jahren einfach verändert hat. 


Ich liebe es im Sommer, die Zeit fast den ganzen Tag draußen verbringen zu können, einfach zu spielen, zu kuscheln und die Drei beim Spielen und Entdecken zu beobachten. So viel Zeit mit den Kindern verbringen zu können, ist wirklich toll. 

Die beiden Mädels bewegen sich immer mehr und können jetzt schon einige Zeit lang ihren Kopf oben halten. Ansonsten lieben sie es, getragen zu werden und schlafen tagsüber gerne in ihrem Kinderwagen. Bei kleinen Tagesausflügen ans Meer oder zu Oma und Opa nehmen wir zwar gefühlt den ganzen Hausstand mit, aber es klappt immer besser und die beiden fühlen sich im Auto für ca. 45 Minuten auch immer ganz wohl und sind zufrieden. Die Abende bei uns sind nach wie vor sehr lang und die Mädels sind nachts im besten Fall alle 2 Stunden wach, mal zusammen, aber auch oft getrennt. Einen richtigen Schlafrhythmus suchen wir noch...


Der 5. Monat

Auf einmal bewegen sie sich........

Eigentlich wartet man als „erfahrene“ :-) Mama ja nur auf den Tag, an dem sich die Kinder das erste Mal einfach von der Matte oder Decke bewegen und durch die Gegend kullern :-) Man weiß theoretisch auch, dass es garantiert früher passieren wird, als man denkt, aber dann ist der Tag doch schneller da als gedacht! Plötzlich haben die kleinen einen für sie wahnsinnig großen Schritt gemacht und werden mobil....

Der 6. Monat

Der 6. Monat also schon, ich bin immer wieder überrascht, wenn die nächste Meilensteinmonatskarte dran ist. Obwohl wir aufgrund von Corona viel zuhause sind und wahnsinnig viel Zeit als Familie haben, geht die Zeit doch schnell rum und die beiden Mädels wachsen so schnell. Schon Größe 68/74.... schon wieder so viele süße Kleidungsstücke aussortieren 😳.

Monat für Monat werden die Tagesschläfchen kürzer und die Madames von Tag zu Tag aktiver. Schon morgens im Bett wird man (zwar sehr früh), aber dafür mit einem so ehrlichen und herzhaften Lachen begrüßt, sobald die beiden Mama, Papa oder den groben Bruder erblicken. Unbeschreiblich!

Dieses Lächeln, was einem „fast“ immer entgegengebracht wird,

diese Freude, sobald man „Backe, backe Kuchen“ anstimmt,

das Glucksen sobald man ihnen den ersten Löffel Brei anbietet,

und dieses vollkommen zufriedene Lächeln nach dem Stillen. 


Der 7. Monat

Ich könnte einfach nur stundenlang beobachten.....

....wie die beiden auf ihrer Decke liegen und die Welt entdecken,

....mit wie viel Freude sie am Trapez spielen und dabei so unendlich süße oder auch mal erschreckend quietschige Töne von sich geben,

....wie gezielt sie inzwischen Greifen und wie interessiert sie an Sachen forschen und diese genau unter die Lupe nehmen,

...wie sie sich dann plötzlich anfangen durch die Gegend zu rollen und plötzlich 3m weiter auf dem Fußboden liegen,

...wie sie sich freuen, wenn sie plötzlich die Schwester entdecken,

...wie sie ehrgeizig versuchen, nach vorne zu krabbeln und dabei immer weiter nach hinten robben,

...wie sie sich alle möglichen Gegenstände ranholen und sich lautstark ärgern, wenn diese nicht das machen, was sie sich vorgestellt haben,

...wie sie ihren großen Bruder anschauen und fasziniert zusehen, wenn er spielt oder mit dem Auto durchs Wohnzimmer fährt,

...wie sie abends so friedlich neben einem im Bett schlafen und dabei so wahnsinnig süß aussehen.

Unendlich stolz....

Der 8. Monat

Dieser Monat war wirklich einer der mit den bisher größten Entwicklungen. Die Mäuse sitzen und krabbeln und robben plötzlich durch den ganzen Raum. Nichts ist mehr sicher...und wir sind eigentlich durchweg beschäftigt Sachen, die der ältere Bruder verstreut, vor den beiden Mädels in Sicherheit zu bringen. Neu ist auch das richtige Fremdeln, sobald sie ein neues Gesicht sehen (was in der aktuellen Zeit nicht sehr oft ist) und die riesige Freude, wenn die beiden Mama oder Papa oder den großen Bruder erblicken. Es macht so einen Spaß mit den beiden Quatsch zu machen und langsam fängt auch das erste bewusste Spielen an. Und auch für den großen Bruder werden die kleinen Schwestern immer spannender. Aktuell kommen auch die ersten Zähne durch und die beiden sind oft sehr lange und immer wieder wach. Zudem wecken sie sich auch gegenseitig des Öfteren 🙈. 

Einen richtigen Schlafrhythmus haben wir sowohl tagsüber als auch nachts noch nicht gefunden. Meist schlafen sie 2-3 mal am Tag für 20 min. Alles was länger ist, ist tatsächlich nach wie vor die Ausnahme. Auch die Breimahlzeiten gehen mal sehr gut, mal gar nicht - jeder Tag ist anders und dafür aber auch sehr spannend. 

Unsere zwei Wunder 😍

Der 9. Monat

In diesem Monat war ich als Mama bzw. wir als Eltern sehr gefordert. Die Mäuse hatten ziemlich stark mit den Zähnen zu kämpfen und nachts auch viel zu verarbeiten. 

Aber sobald ich den Raum betrete, können sie gar nicht schnell genug angekrabbelt kommen und die Freude der beiden mich zu sehen, macht einfach immer gute Laune und gibt einem so viel. Allerdings schwenkt die Laune auch genauso ins Gegenteil um, sobald ich den Raum verlasse. Aber mittlerweile wissen sie sich zu helfen und folgen mir quer durchs ganze Haus. Sobald ich mich irgendwo hinsetze, kommen beide in einem Rekordtempo an und belagern mich von allen Seiten. 

Der Dezember war schon allein wegen der Vorweihnachtszeit und den Feiertagen ein aufregender Monat und als Dreifachmama nochmal umso schöner. 

Und dann als Abschluss des Monats noch ein Meilenstein: Plötzlich ziehen sich beide hoch und stehen an Mama, Papa, Bruder, Tisch, Wäschekorb und Badewanne - nur ein paar Tage nacheinander!


Der 10. Monat

Tja, was fällt mir da als erstes ein: schnell, laut und sehr kuschelig. Wir müssen wirklich oft lachen, wenn sie miteinander in ihrer eigenen Sprache reden oder sich total um Sachen streiten. Und tatsächlich mussten wir schon das eine oder andere mal eingreifen. Aber wehe, die eine bewegt sich mehr als einen Meter ausser Sichtweite. Die beiden krabbeln wirklich so schnell durchs ganze Haus, aber halten sich fast immer innerhalb des gleichen Quadratmeters auf. Es ist so schön zu sehen, wie sie die Welt für sich entdecken und ihren großen Bruder bewundern und ihm hinterher krabbeln. Ein leicht emotionaler Moment für mich, die Babywannen wurden durch den Buggyaufsatz getauscht, da sie einfach nicht mehr in der Wanne zu halten sind...die kleinen Babys werden so schnell groß und dann geht es mir manchmal plötzlich alles viel zu schnell... 


Der 11. Monat

MAMA, MAMA, MAMA - der Wahnsinn, das Wort aus den Münder beider zu hören. Die Entwicklung momentan geht einfach nur schnell. Erst waren es immer nur Zufallslaute und plötzlich haben sie verinnerlicht, dass ich die #MAMA bin. Wenn man ihnen selber langsam Worte vorspricht, starren sie einen so gebannt auf den Mund und versuchen die Laute nachzuahmen. Plötzlich sind sie nicht mehr so zart und man kann schon richtig mit ihnen toben, sie richtig durchkitzeln und auch beim Tragen, halten sie sich immer mehr selbst fest.

An beiden Händen können Sie jetzt schon durchs ganze Zimmer laufen, klettern schon auf die Treppenstufen, besteigen alleine Kisten und Boxen und halten auch von der Schnelligkeit immer mehr beim großen Bruder mit - zumindest beim Krabbeln.

Jeden Tag entdeckt man etwas neues, was die eine oder die andere kann - und täglich platzt man vor Stolz.


Und so viele weitere erste Male für die #Zwillingsmädchen im letzten Monat


das erste Mal draußen auf dem Rasen krabbeln und an der Hand laufen

das erste Mal Sand in den Händen spüren

das erste Mal draußen auf dem Spielplatz sitzen.......


Der 12. Monat

Dieser Monat war wieder mal ein Monat voller Überraschungen. Die Mäuse verstehen plötzlich richtig den Sinn von vielen Wörtern. So krabbeln sie sofort Richtung Schaukel, wenn man das Wort erwähnt. Sie können mit einem Ball werfen und eine Maus kann sogar ihren eigenen Namen aussprechen. Sobald ich „Klingelingeling“ sage, nehmen sie Ihre Hand zum Ohr und sagen ja. Außerdem haben sie sich ganz viel von den Spielen des großen Bruders abgeschaut. Figuren in Autos setzen und damit fahren, zurzeit total angesagt. 

Dass sie an der Hand laufen und auch schon kurz alleine stehen, überall raufklettern und erste Haarspangen tragen, macht mir immer wieder bewusst, dass sie einfach schon ein Jahr sind. So langsam stellen sich auch für uns als Eltern wieder verlässlichere Abende ein, in denen wir auch wieder Zeit für uns haben. Trotzdem, nach wie vor, durch zwei bzw. manchmal auch drei Kinder, gibt es selten mehr als eine Stunde am Stück, ohne dass einer von uns nach einem Kind schaut.


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