Was ist passiert im 13. Monat?
Erstmal wird es für mich als Mama in Bezug auf das Thema Essen deutlich entspannter. Die Mädchen freuen sich total selbst zu essen und wir können, mit entsprechender Vorbereitung, oft schon 10 Minuten mehr oder weniger entspannt zusammen frühstücken. Beim Mittagessen sind wir auch beim Familienessen angekommen, hier würze ich einfach dementsprechend weniger.
Die #zwillingsmädchen sind voll im Klettermodus. Couch, Hochstuhl, fremde Treppen, nichts ist mehr sicher.
Auch sprachlich werden immer mehr Laute ausprobiert. Am spannendsten ist aber definitiv die Kommunikation untereinander und mit dem älteren Bruder. Sie spielen schon einige Minuten miteinander, indem sie sich gegenseitig nachmachen oder hinterherkrabbeln.
Was spannend ist, sobald nur zwei von drei Kindern im Raum sind, ändert sich das Spielverhalten komplett, unabhängig davon, wer es ist. Die Stimmung wird gleich viel leiser und die Kinder beschäftigen sich viele länger alleine mit Gegenständen und auch zu zweit miteinander.
Der 14. Monat
Und schon wieder einen Monat älter. Momentan fliegt die Zeit und plötzlich können die beiden alleine laufen und das quasi am gleichen Tag. Der erste Teil des Monats war für mich sehr sehr anstrengend, da beide am liebsten den ganzen Tag an meiner Hand das Laufen üben wollten und ich nun mal nur zwei Hände habe. Generell haben wir am Schlafverhalten stark gemerkt, dass die beiden sehr viel verarbeiten und ihnen besonders das Einschlafen große Probleme bereitet. Aber jetzt können die beiden laufen und erkunden das Haus und den Garten nochmal komplett aus neuer Perspektive. Noch neu - eine Maus hat so lange Haare, dass ich ihr schon einen Zopf machen darf, damit ihr die Haare nicht ins Gesicht fallen. Die wenigen bisherigen richtigen Sommertage haben wir im Garten verbracht und Wasser, Erde und Sand wurden erkundet. Allerdings haben auch alle Treppenstufen, Kanten, Bänke und Stühle eine magische Anziehungskraft und ich bin ganz schön am Laufen 😁.
15. Monat
Da stehen sie plötzlich vor mir, mit Büchern in der Hand, die sie bewusst mit mir anschauen und lesen möchten. Jeden Tag überraschen sie einen mit einem neuen Wort, mal deutlich, mal mit viel Fantasie erkennbar. Spannend eine Maus spricht deutlich zweisilbige Worte, die andere drei Silben, dafür aber undeutlich, sprich drei Laute hintereinander, aber manche Wörter lassen sich tatsächlich auch da fast raushören.
Im Auto fahren sie jetzt nicht mehr in den Babysitzen, sondern den Folgesitzen und sprechen oder schreien während der Fahrt viel mit dem Bruder, der ihnen mal richtige Wörter und auch mal Quatsch versucht beizubringen. Die Autofahrten sind in jedem Fall immer sehr laut und lebhaft, aber auch ein bisschen entspannend für mich. Spielplätze und nicht kindersichere Wohnungen sind eine ziemliche Herausforderung momentan, weil sie so schnell laufen, dass ich gar nicht hinter beiden hinterherkomme. Spielplätze mit Klettergerüsten sind tatsächlich alleine nicht möglich, aber dafür wird es im Garten und zuhause ein wenig entspannter. Man kennt mittlerweile „fast“ jede kritische Stelle und die beiden bzw. drei spielen auch mal „kurzzeitig“ miteinander. Überraschungen gibt es natürlich auch hier immer wieder, gerade heute haben sie die scharfen Gewürze in der Gewürzschublade entdeckt, aber noch sind wir schneller...
Der 16. Monat
Inzwischen sind die beiden totale Kleinkinder, mit allem was dazugehört.
Das lustige, sie selbst nennen sich gegenseitig neuerdings „Baby“ und zeigen bewusst auf den jeweils anderen. Sowieso ist die Interaktion zwischen den beiden gerade sehr spannend zu beobachten. Ich habe das Gefühl, sie nehmen sich jetzt sowohl als eigenständig wahr, aber in wiederum anderen Momenten als absolute Einheit. Außerdem ist Küsschen geben das absolute Highlight.
Im Alltag kommt Musik total gut an und bei Liedern, wie „Alle Leut“ singen sie schon einzelne Worte mit und machen die passenden Bewegungen. Das Lied wandeln wir inzwischen auch als abendliches Ritual ab und singen. „Alle Leut geh´n jetzt ins Bett“.
17. und 18. Monat - auf Reisen
Zwei für uns ganz außergewöhnliche Monate, die Zeit unserer Elternzeitreise und 2 weitere Monate Entwicklungsreise zu kleinen charakterstarken Persönlichkeiten, die ganz klar sagen, was sie möchten und was nicht.
Spielplatzbesuche, Einkaufen, Essen gehen.. auf jeden Fall für mich immer mit mal mehr mal weniger Adrenalin verbunden.
Eine links - eine rechts,
Eine hoch - eine runter,
Eine rutschen - eine schaukeln,
…. aber grundsätzlich immer den gleichen Gegenstand, ob Spielzeug, Löffel oder Becher 😊.
Der 19. und 20. Monat - Ein Herz und eine Seele
Aktuell spürt man einfach deutlich die Verbindung zwischen den beiden. Entgegen unserer vorherigen Vorstellung, schlafen die beiden weiterhin in getrennten Zimmern, da sie sich zu oft gegenseitig wecken. Aber wir sind stark am Überlegen, es jetzt zeitnah wieder zu ändern. Das erste Wort nach dem Aufwachen ist bei beiden der Name der Schwester. Das Strahlen und Küssen, wenn sie sich dann sehen oder auch erstmal der Blick auf das Babyphone der anderen - einfach unbeschreiblich.
Neulich wollte eine Maus nach dem Mittagsschlaf sogar nur mit dem Babyphone in Sichtweite und Blick auf die Schwester essen.
Der 21. Monat
Zusammen und getrennt sind aktuell die Hauptthemen bei den #zwillingsmädchen. In einem Moment spielen die beiden zusammen, führen erste Gespräche in ihrer eigenen Sprache und lachen herzlich zusammen, im nächsten Moment versucht jede ein Spielzeug für sich zu gewinnen.
Für mich auch oft eine Herausforderung Spiele zu finden, an denen beide Interesse zeigen und die man gut zu dritt umsetzen kann.
Der 22. und 23. Monat
Vor einiger Zeit hatte ich mal angefangen einen Text über die Themen Zwillingsvergleich/ Individualität zu schreiben:
- „Vor der Geburt der Zwillinge habe ich ganz viel über Zwillinge gelesen und auch nach der Geburt öfter die Ratschläge (u.a. vom Kinderarzt) bekommen, dass man Zwillinge nie vergleichen soll und nichts als Einheit, sondern jeden immer individuell sehen soll. Aber was genau soll das eigentlich heißen? Muss es denn gleich immer etwas negatives bedeuten, wenn man hervorhebt, was einer der beiden vielleicht besonders gut kann. Wo ist da genau die Grenze zwischen Hervorheben/Loben und Vergleichen. Und ist es nicht völlig normal, dass man schaut, wer was macht und vielleicht auch schon kann, um auch jedem gerecht zu werden und auf die Interessen eingehen zu können. Und ist es nicht völlig normal, dass gerade in der Anfangszeit gefragt wird „Was machen die Beiden?/ Wie gehts den Zwillingen?“ Im Hinterkopf habe ich den Hinweis auf jeden Fall und wünsche mir natürlich, dass sich nie eine der beiden unter Druck gesetzt fühlt, weil die andere vielleicht etwas eher kann, oder in einer Sache vielleicht mehr Talent oder Interesse zeigt, als die andere.“ -
Momentan kann ich zumindest zum Thema „Individualität „ sagen, dass man sich manchmal einfach viel zu viele Gedanken macht. Auch bei unseren #eineiigen Zwillingen entwickelt sich jede in ihrem Tempo und zeigt auch deutlich unterschiedliche Interessen und Vorlieben. Die „großen“ Entwicklungsschritte wie Krabbeln, Sitzen oder Laufen waren zwar tatsächlich fast zeitgleich (hier möchte ich nicht vergleichen, sondern es ist eine Beobachtung ;-)), aber im Verhalten und auch charakterlich sind sie einfach von Geburt so unterschiedlich, dass man sie gar nicht als „eins“ sieht.
Da sie sich sehr ähnlich sehen, können sie zwar von vielen nicht gleich auseinander gehalten werden, aber momentan fragt jeder zu Beginn eines Treffens, wer wer ist, wenn er sich nicht sicher ist, und spricht jede mit ihrem Namen an. Auch wenn wir quasi fast immer zusammen spielen, merkt man schnell, dass eine „das“ lieber spielt, die andere etwas anderes. Das Thema jeden individuell zu sehen, ist also gar keins, worauf man besonders achten „muss“. Natürlich wünscht man sich manchmal mehr Zeit auf die einzelnen Interessen gezielter eingehen zu können, aber die Abgrenzung zueinander passiert gerade von ganz alleine. Es gibt mittlerweile ganz klar „meins“ und „deins“, sowohl untereinander als auch mit dem großen Bruder. Zwar achten beide sehr darauf, das auch die jeweilige Schwester „ihr“ Kuscheltier oder „ihr“ Brötchen hat und fordern das auch für den jeweils anderen ein - genauso wird das jeweils eigene aber auch mit aller Kraft verteidigt.
Der 24. Monat
Gerade denke ich oft darüber nach, wie klein der „Große“ eigentlich erst war, als die Zwillinge auf die Welt gekommen sind - nämlich genau so alt wie die beiden jetzt. Fast genau 2 Jahre liegen zwischen den Kindern und mir wird bewusst, wie klein sie eigentlich noch sind.
Im nächsten Moment allerdings schaue ich die #zwillingsmädchen an und denke „wow“ einfach schon so richtige kleine Mädchen und in einigen Sachen schon so selbstständig und willensstark.
Aktuell merke ich, dass die beiden ihre jeweils eigenen Vorlieben immer deutlicher zeigen und auch genau sagen, was sie mögen und was nicht - ganz unabhängig voneinander. Außerdem fällt mir stark auf, dass sie plötzlich nicht mehr nur das spielen möchten, was der große Bruder spielt, sondern andere Spielangebote vorziehen, auch welche, die beim Bruder nie angesagt waren.
Richtig schön finde ich vor allem die ersten kleinen Gespräche mit den beiden und das Gebrabbel (bei dem mittlerweile schon richtige Sätze zu verstehen sind) vor jedem Einschlafen, bei dem sie gefühlt nochmal den ganzen Tag durchleben.
Mittlerweile ist Schlafen und Durchschlafen auch immer weniger Thema und man hat auch als Eltern wieder einigermaßen geregelte Schlafenszeiten und kann auch etwas für die Abende planen.